Cuxhaven, 20.8.2012
Bevor wir Cuxhaven morgen wieder verlassen, will ich endlich die Eindrücke der letzten Tage festhalten.
Die Fahrt von Norderney nach Helgolandwäre ganz gut geworden, wären da nicht die Verkehrstrennungsgebiete. So konnten wir, nachdem wir in freiem Wasser waren, nicht auf unseren Kurs nach Helgoland einschwenken, sondern mussten zunächst etwa 20 sm gegen den Wind und eine ruppige See nach Osten laufen. Wir kamen nach einer Fahrt von 10 Stunden auf Helgoland an. Das erste Mal haben wir die Insel nicht aus SE, sondern aus SW angesteuert, und bei dem schönen Licht leuchtete der Rote Felsen.
Helgoland, Ansteuerung aus SW
Einen Abend waren wir in einer Kneipe und haben trotz der Wärme einen Eiergroggetrunken. Wir wollten wissen, ob der wirklich so gut schmeckt, wie ich es aus meiner Jugendzeit in Erinnerung hatte. Und wir können nun beide bestätigen, der sieht nicht nur gut aus, er schmeckt auch ganz lecker. Ist aber viel Alkohol drin, man sollte nur einen, höchsten zwei davon trinken, und nicht wie wir vor fast 40 Jahren drei oder vier.
Eiergrog, lecker!
Die Wanderung um die Insel war wieder einmal ein Genuss, Sonne satt und wenig Wind.
Gedränge auf dem Lummenfelsen
Lange Anna
Am Freitag bekamen wir Überraschungsbesuch, unsere Katrin und Björn kamen mit unserer Enkeltochter mit dem Seebäderschiff für einige Stunden zu Besuch. Und der Abschied fiel diesmal gar nicht schwer, denn wir sollten uns ja am nächsten Tag in Cuxhaven wieder sehen.
Liegen im Päckchen
Auf Helgoland liegt man längsseits an Schwimmstegen im Päckchen. (d.h., ein Boot legt jeweils am vorherigen an, man muss zum An Land gehen, über andere Boote steigen)
Da die Liegeplätze begrenzt sind, werden die Päckchen in der Saison ziemlich groß. Wir lagen bis Spätnachmittags als drittes und letztes Schiff im Päckchen. Gegen Abend legte dann einer nach dem anderen jeweils außen bei uns an. Wir hatten alle gewarnt, dass wir am Samstagmorgen um 07.00 Uhr ablegen würden. Aber das ist nun mal so auf Helgoland, und keiner beschwert sich.
Als wir am Samstagmorgen aus dem Niedergang schauten, hatten bei uns 9 (in Worten neun) Schiffe außen festgemacht, und alle mussten ihre Leinen lösen, um uns raus zu lassen. Ich ging also um 06.50 Uhr von Schiff zu Schiff und klopfte die Mannschaften wach. Und alle kamen ohne zu murren raus und bereiteten das Ablegen vor.
Aber dann ergab sich eine Verzögerung. Das letzte Schiff hatte erst um 03.00 Uhr angelegt. Und als der Skipper aus seinem Luk schaute um zu sehen, wer denn da so früh los wollte, sah er die Thule: der Skipper war Gunter, ein Freund von uns. Sein Sohn war vor 4 Jahren auf der Überführungsfahrt von New York mit dabei.
Gunter kam zu uns an Bord und wir hielten ein kleines Schwätzchen. Da aber keiner der anderen, die extra früh aufgestanden waren, ablegen konnte, mussten wir unsere Begrüßung schließlich doch beenden.
Die Überfahrt nach Cuxhaven war sehr ruhig, wir mussten zeitweise wegen Windmangel die Maschine mitlaufen lassen. Als wir etwas überpünktlich um 14.20 Uhr in Cuxhaven ankamen, erwarteten uns unsere Verwandten aus Delmenhorst und Gütersloh an der Einfahrt und bereiteten uns einen warmen Empfang. Und wir trauten unseren Augen nicht, als wir auf dem Steg Brigitte und Uwe von der Momo mit einem tollen Poster erkannten. Sie hatten den weiten Weg von Stuttgart auf sich genommen, um uns zu begrüßen!
Crews der Momo und Thule
und nun fahren Oma und Opa erst mal nicht wieder weg!
Nach einigen Stunden Klönschnack an Bord fuhren wir alle zum Grillen auf den Campingplatz, auf dem meine Geschwister und auch Katrin mit Ihrer Familie ihre Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile aufgebaut hatten. Es wurde ein schöner Abend.
Flaggenparade