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Flensburg,3.6.2014

Nun ist es amtlich, unsere Thule ist verkauft und an den neuen Eigner übergeben worden.

Im Winter hatte ich umfangreiche Pflege- und Wartungsarbeiten am Schiff durchgeführt und ich glaube sagen zu können, dass sich die Thule in einem für ihre 43 Jahre sehr guten Zustand befindet.

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Klar zum Hieven

Am 16.5. wurde wieder die Straße gesperrt, per Autokran und Bootstransportwagen mit Bock ging es auf die gleiche Weise wie im Herbst aber in umgekehrter Richtung zurück ins Wasser.

Vom Garten auf den Trailer

Vom Garten auf den Trailer

Vorsichtig Absetzen

Vorsichtig Absetzen

Abschiedsfoto mit (fast) der ganzen Familie

Abschiedsphoto mit einem Teil der großen Familie

mit dem Bockkran zurück ins nasse Element

mit dem Bockkran zurück ins nasse Element

Die Masten wurden gestellt, und nachdem alle Systeme geprüft und für in Ordnung befunden worden waren, wurde die Thule am 29.5. an den neuen Eigner übergeben.

Wir haben das Schiff am Himmelfahrtswochenende gemeinsam nach Rönne auf Bornholm überführt und dort wird die Thule vorläufig ihren Liegeplatz haben.

Thule wird ihren Namen, und sogar den Heimathafen am Heck behalten, obwohl der „normale“ Liegeplatz auf Bornholm sein wird.

Wir haben die Thule 6 Jahre besessen, wir sind über 40 000 sm mit ihr gesegelt und haben soo viele schöne Erlebnisse gehabt.

Nun ist dieses Kapitel abgeschlossen.

 

 

 

Nachdem wir auch in diesem Jahr wieder keinen Hallenliegplatz und nicht einmal einen Freilagerplatz in unserer Nähe bekommen konnten, haben wir uns entschieden, die Thule zu uns in den Garten zu holen.

Das ist für uns eigentlich nichts so ungewöhnliches, denn wir haben seit mehr als 30 Jahren immer unser jeweiliges Schiff im Winter neben unserem Haus im Garten.

Zu diesem Zweck haben wir einen zum Trailer umgebauten LKW Anhänger. Allerdings waren die vorigen Schiffe etwas kleiner, vor allem aber viel leichter als unsere Thule. Und es waren immer Kurzkieler, bei denen der Kiel zwischen die Achsen passte.

Thule passte also nicht auf unseren Trailer, so musste der Transport anders erfolgen.

Zunächst wurde das Schiff bei Niro Pe aus dem Wasser gehoben, und auf einen Leihbock der Bootswerft Flensburg gestellt. Die Werft hat dann das Schiff auf dem Bock mit ihrem hydraulischen Hubwagen und einem Schlepper als Zugmaschine vom Wasser zu uns neben das Grundstück gefahren.

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auf dem Weg zu unserem Grundstück

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die letzten Meter müssen rückwärts zurückgelegt werden

Neben unserem Haus hatte ich eine Straßensperrung veranlaßt und einen 130t Autokran beauftragt, das Schiff vom Trailer und Leihbock auf einen von mir gebauten Bock zu verladen.

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zierlicher Bock

130t Kran

jetzt kann es losgehen

Thule hoch in der LuftThule wird in der Luft um 180° gedreht

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Geschafft! Und der Bock passt! Und hält!

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Sichtschutz von der Straße

 Jetzt liegt unsere Thule also bei uns im Garten. Sie stört uns dort wenig bis gar nicht, im Gegenteil, weil wir unsere Hecke im vorigen Jahr „auf den Stock gesetzt“ haben,  ersetzt sie den Sichtschutz den uns die Hecke normalerweise bietet.

Ideale Pflege- und Wartungsbedingungen

Und nun können die anstehenden Arbeiten unter fast idealen Bedingungen ausgeführt werden. Thule wird die Pflege bekommen, die ihr nach der langen Reise zusteht.

Die Wege Schiff/ Werkkeller sind kurz. Es liegt ein Kabel ins Schiff. Wird meine Anwesenheit im Haus erwünscht, werde ich durch Aus- und Einschalten des Stroms, das von der Küche aus erfolgen kann, benachrichtigt. Ich freue mich auf die Erledingung und Abarbeitung der Arbeitsliste.

Flensburg, 16.4.2013

Für eventuell Interessierte  hier die wichtigsten Merkmale unserer Thule

Länge:  13,1m

Breite: 3,7m

Tiefgang:  1,7m

Verdrängung: 13,2 t

Baujahr 1971

Bauwerft Abeking und Rasmussen (A&R)

komplett ausgestattet und segelfertig, bereit für die nächste große Reise

Thule auf Moorea

Ideal für Extremtörns mit hohem Sicherheitspotential
z.B. Weltumsegelung, in die Nähe der Pole oder sonstige Touren mit Expeditionscharakter

  • besonders sichere Bauweise aus Aluminium mit 4 wasserdichten Abteilungen und eng stehenden Spanten
  • große Sicherheit durch kleine und superstarke Luken und Fenster
  • sehr wenige Aussenhautdurchbrüche (ein zentraler Seewassereinlass, 4 Seewasserauslässe), alle durch Kugelhähne absperrbar
  • große integrierte Tanks (1100 Liter Wasser in 4 Tanks, 1100 Liter Diesel in 4 Tanks, alle separat anzusteuern)
  • umlaufender Handlauf mit integrierter Laufschiene für Sicherheitsleine
  • Langkieler mit extrem weichen Bewegungen im Seegang
  • balanciertes Ruder unten in Hacke gelagert
  • umlaufende Gummischeuerleiste
  • Windfahnensteuerung Windpilot Pacific
  • Elektrischer Autopilot Raymarine
  • trockene Auspuffanlagen, das Kühlwasser wird erst „oben“ in den Schalldämpfer eingespritzt. Dadurch ist ein Fluten des Motors über die Abgasanlage konstruktionsbedingt ausgeschlossen.
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Ruder und Verstellpropeller

Thule in Panama

der Kiel beginnt am Vorsteven

Einteilung des Schiffes

Thule wurde konsequent für das Langstreckensegeln mit kleiner Crew ausgelegt mit besonderem Schwerpunkt auf die Sicherheit und den Komfort auf See.

Vorschiff

  •  an Stb eine breite Einzelkoje
  • unter der Koje Schubkästen und die Reserveankertrosse auf einer Trommel
  • an Bb Vorrichtungen zum Stauen von Leinen und Fender
  • und einen Kleiderschrank

Salon

  • Bb und Stb Lotsenkojen
  • darunter die Sitzbänke
  • unter den Sitzbänken große Schubkästen
  • Hinter den Rückenlehnen und unter den Lotsenkojen großer Stauraum
  • in Mitte einen Tisch mit abklappbaren und in jeder Neigung festellbaren Klappen und mit abnehmbaren Schlingerleisten
  • vorne an Bb und Stb Schränke und Schubkästen
  • im hinteren Bereich schliesst sich an Stb die Pantry mit Schränken, Doppelspüle (warm, kalt und Seewasser), Petroleumherd (Taylor)
  • an Bb ein Ölzeugschrank und die Nassszelle an

Nasszelle

  • mit vielen Schränken und Schubkästen
  • an die Krängung einstellbares WC (Baby Blake)
  • Waschbecken mit fliessendem Warm- und Kaltwasser und Seewasserentnahme, das Waschbecken lenzt in das WC
  • Dusche mit Vorhang und Warm- und Kaltwasser (wir haben die Dusche auch auf See etwa alle 3 Tage benutzt, es gibt Handläufe, um auch im Seegang sicher duschen zu können. Das Duschwasser wird über eine elektrische Abwasserpumpe abgepumpt)

Maschinenraum

  • dieser grenzt an die Nasszelle an. Er hat wasserdichte Türen an Vorkante Bb (zur Nasszelle) und an Hinterkante Bb und Stb (zur Achterkabine). Alle wasserdichten Türen können durch 4 Vorreiber wasserdicht verriegelt werden.
  • im Maschinenraum ist fast die gesamte Technik des Schiffes konzentriert. Dadurch bleibt das „Leben“ im übrigen Schiff im Falle von Wartungsarbeiten und Reparaturen fast unbeeinflusst.

Achterkabine

  • Doppelkoje an Stb
  • großer Kartentisch mit Schubkästen für sehr viele Seekarten
  • Navigationsecke mit UKW Funk, Amateurfunk, CD Radio, Tochteranzeige für Navigationsinstrumente und Laptop
  • an Bb ein weiteres WC mit Handwaschbecken (Pullmann Typ), es lenzt in das WC (Baby Blake)
  • davor ein Hängeschrank für Kleidung
  • in Mitte Schiff ein Schrank mit vielen großen Schubkästen
  • an Stb der Tiefkühlschrank

Achterpiek

  • hinter der Achterkabine befindet sich die Achterpiek als Stauraum
  • hier ist auch der Antennentuner für die Kurzwellenanlage untergebracht

Vollständige Ausrüstung für solche Touren:

  • Amateurfunkgerät mit Pactor Modem
  • Kartenplotter am Steuerstand
  • Radargerät am Steuerstand
  • AIS Gerät
  • SeaME (Radarwarngerät)
  • Seenotfunkboje

(Thule hat in allen 4 Abteilungen Warmwasserheizkörper montiert. Wenn der nächste Eigner vorhat, in die polnahen Reviere zu segeln, muss nur noch ein Warmwassererzeuger montiert werden)

Perfekte elektrische Ausstattung

  • 24 V Bordnetz mit 450 Ah (2011)
  • 12 V Starterbatterie (2012)
  • 4 Solarzellen mit 7 A Peakleistung
  • Windgenerator Air Breeze 200 W (2011)
  • Wellengenerator 20 A
  • Dieselgenerator 100 A
  • Beleuchtung weitgehend auf LED umgerüstet

Decksplan

  • Ketsch mit Mittelcockpit
  • langer formschöner Aufbau mit kleinen Luken und Fenstern
  • umlaufender Sicherheitshandlauf
  • Skylight über dem Salontisch
  • Passatbäume an Schlitten am Großmast
  • Maststufen am Großmast
Aus dem Mast

Blick aus dem Großmast

Komfortable Inneneinrichtung für lange Seetörns mit kleiner Crew

  • im Salon 2 sichere Lotsenkojen mit Leesegeln
  • viele solide Handläufe um sich im Seegang sicher zu bewegen
  • Salontisch mit auf die Neigung einstellbaren Tischklappen
  • Toilette auf die Neigung einstellbar
  • vollkardanischer Petroleumherd mit Backofen
  • Doppelspüle mit ausgerundeten Becken für geringen Wasserverbrauch
  • Kühlschrank und Tiefkühlschrank mit separaten wassergekühlten Kompressoren
  • Warmwasserboiler
  • Seewasserpumpe mit Entnahme an Spüle und Waschbecken
Leben auf der schiefen Ebene

Herd bei Lage

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Separater Maschinenraum

die gesamte Technik ist im abgeschotteten und beidseitig begehbaren Maschinenraum untergebracht

  • Hauptmaschine MWM 6-208 D, 6-Zylinder, 84 PS
  • Dieselgenerator Volvo, 1 Zylinder, 10 PS mit 24V und 12 V Genrator
  • Kühlaggregate für Kühlschrank und Tiefkühschrank
  • Diverse Pumpen für Kühlwasser, Deckwaschanlage, Lenzanlage, Absaug von Dusch und Abwaschwasser
  • Hydraulikpume für Ankerwinsch und Verholspill
  • Ventile für die Lenzanlage, das Trinkwasserentnahmesystem und das Dieselentnahmesystem
  • Elektrische Schaltanlage mit Trenntrafo, 24V Schalttafel, 24 V Ladegerät und 12 V Ladegerät

Besonderheiten

  • großer, 3 flügeliger Verstellpropeller (Hundested) mit großem Propellerfreischlag, dadurch hohe Geschwindigkeiten auch bei widrigen Wind und Seegangsbedingungen möglich
  • Trennkupplung zwischen Getriebe und Motor, dadurch in Verbindung mit dem Verstellpropeller gute Ladeleistung des Wellengenerators beim Segeln
  • siehe auch den Artikel des Erstbesitzers, den dieser im Jahr nach der Übernahme des Schiffes gehalten hat. Das meiste ist heute noch aktuell. (bittes den link anklicken, ist leider in Englisch) THULE Vortrag

Besonders starke Ankereinrichtung

  • 30 kg Bügelanker auf der Bugrolle gestaut
  • 45 kg Stockanker als Reserveanker, gestaut im Maschinenraum
  • 85 m, 12 mm Ankerkette im Kettenkasten
  • 100m Nylontrosse mit 10m Kettenvorlauf für den Reserveanker auf Rolle im Vorschiff
  • extrem starke hydraulisch angetriebene Ankerwinsch mit Spillkopf
  • Hydraulikpumpe im Maschinenraum vom Hauptmotor angetrieben

Korrosionschutz durch Fremdstromanlage

Thule hatte von Anfang an keine Opferanoden, sondern eine perfekt funktionierende Fremdstromanlage. Dieser ist es zu verdanken, dass die Aussenhaut auch nach 42 Jahren keinerlei Korrosion aufweist! Dies wird erreicht durch die gesteuerte Einleitung von einem sehr schwachen Strom über 2 Anoden (ca. 30mA bei 0,85V)

Geschmackvolle, edle Einrichtung

Die Einrichtung ist von Abeking und Rasmussen in der für die berühmte Werft bekannten Qualität ausgeführt worden. Besonders zu erwähnen sind zum Beispiel:

  • sehr viele Schränke und Schubladen
  • Schränke mit luftdurchlässigen Türen aus Flechtholz
  • praktischer und schöner Mahagonihandlauf unter den Fenstern, der auch zum Auffangen von Schwitzwasser bei kalten Aussentemperaturen dient
  • Fußboden aus Massivteak
    Salon von achtern

    Blick in Salon mit Lotsenkoje Stb und Vorschiff

    Pantry mit Petroleumherd und Doppelspüle

    Pantry mit Petroleumherd und Doppelspüle

    Blick in die Nasszelle an Bb

    „Halbkardanisches“ WC

    Blick aus der Nasszelle in den Maschinenraum

    Hauptmaschine MWM, 6 Zylinder, 4,5 Liter Hubraum

    Blick aus Maschinenraum in Achterkabine

    Achterkabine mit Doppelkoje , Kartentisch und Funkecke

    2 Kühlaggregate im Maschinenraum an Stb

Gute Segeleigenschaften

Thule hat einen umfangreichen Satz Segel bestehend aus:

  • Großsegel
  • Besan
  • Rollgenua
  • Besanstagsegel
  • Großstagsegel
  • Passatsegel, groß
  • Passatsegel, leicht
  • Trysegel (Sturmgroßsegel)
  • Sturmfock

sowie viele der obigen Segel als zusätzliche Reservesegel.

Yacht

Thule unter Vollzeug

Damit haben wir auf unserer Weltumsgelung immer sehr gute Reisegeschwindigkeiten erreicht die auch von modernen Schiffen selten überboten werden konnten. Das besondere aber ist, dass diese guten Geschwindigkeiten bei einem sehr guten Bewegungsverhalten des Schiffes im Seegang begleitet wurden. Und beides zusammen machte uns auch die langen Seestrecken angenehm. Und wenn dann das Wetter mal ganz verquer kam, konnten wir durch unsere starke Maschine mit dem extrem großen Verstellpropeller (und dem großen Tankvorrat) solche Phasen trotzdem schnell überwinden.

Mit der Thule steht ein Schiff zum Verkauf, welches unmittelbar zu einer weiteren großen Reise starten kann. Es bietet beim Segeln guten Komfort und eine ungewöhnlich hohe Sicherheit.

Die Yacht urteilte in ihrem Test „Das besondere Boot“ in Heft 2/2013:

so elegant wie ein Klassiker, so sicher wie ein Seenootrettungsboot, so robust wie ein Panzerkreuzer“

Gestern erschien im Heft 2 der „Yacht“ auf den Seiten 134-140 ein umfangreicher Artikel über unsere Thule.

Hier der link auf den online Artikel (mit Bild)

http://www.yacht.de/service/heft_info/traumyacht-eines-admirals/a76845.html

Und hier der online Artikel der Yacht ohne das schöne Photo:

Das besondere Boot

Traumyacht eines Admirals

02.01.2013 Johannes Erdmann, Fotos: YACHT / C. Sorenti – Die „Thule“ wurde bei Abeking & Rasmussen für alle Weltmeere gebaut, verbrachte aber ihr Leben in den USA. Nun ist sie zurück in Deutschland

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Die „Thule“ wurde bei Abeking & Rasmussen für alle Weltmeere gebaut, verbrachte aber ihr Leben in den USA. Nun ist sie zurück in Deutschland

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Die "Thule" vor den Ochseninseln

Fotograf: © YACHT / C. Sorenti
Die „Thule“ vor den Ochseninseln

Brachial wummert die urzeitliche Maschine, dass es bis in die Magengegend zu spüren ist. Die Aluplatten unter den Füßen vibrieren. Der gigantisch-wuchtige Koloss, der dort unten im Schiffsinneren arbeitet, ist halt noch nicht recht auf Temperatur – ein 41 Jahre alter MWM-Schiffsdiesel mit 5,7 Litern Hubraum. Trotzdem bringt er den mehr als 18 Tonnen verdrängenden Langkieler „Thule“ spielend auf 6,8 Knoten Marschfahrt.

„Wenn der Rumpf sauber ist, können wir bis zu 8,2 Knoten laufen“, sagt Eigner Professor Rainer Woehl. Der 63-jährige steuert seine Aluketsch über die Flensburger Förde, bückt sich etwas, um ein zweites, in der Mitte des Steuerrads montiertes Rad zu erreichen. Mit Blick auf eine beschlagene Messinganzeige kurbelt er einige Umdrehungen und beginnt zu grinsen, als sich das Maschinengeräusch ändert und das Schiff rasant Fahrt aufnimmt. „Ein Verstellpropeller – wie in der Berufsschifffahrt“, sagt er, „man kann die Steigung von Hand verändern.“ Ziemlich ungewöhnlich für eine Yacht – aber zugleich genau sein Metier, hat er doch sein halbes Leben lang in der Ausrüstung großer Berufsschiffe gearbeitet.

Die „Thule“ ist nicht allein wegen ihres speziellen Zubehörs ein ungewöhnliches Schiff: So elegant wie ein Klassiker, so sicher wie ein Seenotrettungskreuzer, so robust wie ein Panzerkreuzer. Allerdings will sie die versprochenen 8,2 Knoten heute nicht erreichen. „Wir haben wohl zu viel Bewuchs am Unterwasserschiff“, sagt Woehl.

Das verwundert nicht, denn die „Thule“ ist gerade einen Monat zuvor mit wenigen Unterbrechungen aus Kapstadt zurück nach Flensburg gesegelt. Die letzte Etappe einer Reise, die den Flensburger Schiffbauer und seine Frau Ursula mit der Yacht auf der Passatroute um die Welt geführt hat. Doch das ist nur ein kleiner Teil der bewegenden Geschichte der Yacht, die im Jahr 1971 in Lemwerder beginnt. Dort lässt sich der amerikanische Rear Admiral Charles Curtze das Schiff fertigen, das all seine Erfahrungen im Schiffbau und als Kommandierender in der amerikanischen Pazifikflotte vereint: ein sicheres Gefährt, mit dem er überall hingelangen kann.

Lesen Sie die faszinierende Geschichte dieses besonderen Bootes in YACHT 2/13 – ab heute am Kiosk erhältlich!

Es sind nur 2 Dinge zu korrigieren:

  1. Der Hubraum der Maschine beträgt „nur“ 4,5 und nicht 5,7 Liter
  2. Der Generatordiesel liefert 24 V und 12 V für die Bordnetzbatterie und die Starterbatterie. Die im Schiff installierten 110 V Steckdosen werden bei Landanschluss vom Trenntrafo versorgt, und zwar unabhängig davon, ob wir 110 V oder 220V Landanschluss haben.
    220 V machen wir uns auf See über einen Konverter aus dem 24 V Netz

Thule in der „Yacht“ 22

In der Zeitschrift „Yacht“. Heft Nr. 22 ist auf Seite 52/53 ein schönes Foto unserer Thule zu sehen:

Thule in der „Yacht“ 22

Eifrige Leser unseres Blogs werden es wiedererkennen, es stammt aus Cocos Keeling und wurde von Uwe aus dem Mast der „Momo“ aus gemacht. Da würden wir jetzt wieder gerne sein!

Flensburg, 29.09.2012

Wir sind nun schon mehr als einen Monat zu Hause. Die letzten Wochen waren sehr abwechslungsreich und arbeitsintensiv. Viele Dinge mussten geregelt werden, im Garten wartete eine Menge Arbeit.

Nun also die angekündigten Daten und Zahlen:

Unsere Reise dauerte von Ende Juli 2009 bis Ende August 2012,

unterwegs                               1125 Tage,

durchsegelte Nächte                207 Nächte

Hafentage bzw. Ankertage       727

Wir haben mehr als 34 Länder besucht und knapp 37000sm, das entspricht 68500km, zurückgelegt.

Hier die größeren Seeetappen:

Capverden- Barbados (Atlantiküberquerung)             2050sm           16 Nächte

Karibische See St. Martin- San Blas Inseln                  1029sm           8 Nächte

Panama(Las Perlas)- Galapagos Inseln                         943sm            7 Nächte

Galapagos- Marquesas (Pazifiküberquerung)              3150sm           19 Nächte

Tonga- Neuseeland (Opua)                                            1185sm           7 Nächte

Australien (Darwin) – Christmas Island                      1500sm           11 Nächte

Cocos Keeling- Rodrigues (Indischer Ozean)             2000sm           13 Nächte

Reunion- Durban (Indischer Ozean)                              1500sm           9 Nächte

Walvis Bay (Namibia)- St. Helena (Atlantik)                1220sm           8 Nächte

Ascension- Azoren (Atlantik von Süd nach Nord)       3500sm           23 Nächte

Azoren- La Coruna                                                        900sm          6 Nächte

Keine großen Probleme

Das einzige größere technische Problem war der Ausfall der elastischen Kupplung in Vanuatu, ansonsten haben wir mit unserer betagten Technik wenig Kummer gehabt. Auch an Rigg und Segeln gab es keine größeren Probleme. Die Segel könnten nach einer Durchsicht beim Segelmacher ohne Einschränkung auf eine weitere solche Reise gehen.

Unsere mail Adresse

Unsere mail Adresse ist u.r.woehl(at)gmx.de

 

Wieder zu Hause

Flensburg, 31.8.2012

Endlich finde ich Zeit, von unserer Ankunft in Flensburg zu berichten.
Wir konnten die letzte Strecke von Horup Hav nach Flensburg bis in die Innenförde segeln. Zunächst regnete es leicht, aber je näher wir auf den Hafen zuliefen, um so heller wurde es. In der Innenförde liefen mehrere Regatten, wir wollten niemanden behindern und haben die Segel geborgen und sind allen aus dem Weg gefahren.

Auf den letzten Meilen zu Niro Pe wurden wir von einigen Freunden begleitet, die es sich trotz des nicht idealen Segelwetters nicht haben nehmen lassen, uns auf dem Wasser zu begrüßen.

Letztes Schiff bei unserem Start, erstes Schiff bei unserer Ankunft

Als wir um die Werft auf Niro Pe zuliefen, standen dort viele Freunde und bereiteten uns einen herzlichen Empfang.

der erste Schritt….

Es ist ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein.

Wir sind zurück!

Die erste Woche an Land war sehr ausgefüllt. Unsere Thule ist von allem Langfahrtgepäck ausgeräumt, der Wasserpass liegt jetzt mindestens 5cm höher.

Das Haus ist wieder „in Betrieb genommen“, das ging nicht ohne kleine Schwierigkeiten. (der Hauptwasserhahn wird geöffnet und es beginnt aus verschiedenen eingetrockneten Dichtungen zu tropfen; die Fernwärmeleitung wird aufgedreht, aber es kommt kein warmes Wasser, das Thermostatventil klemmt; die WC Spülung wird betätigt, das Wasser hört nicht auf zu laufen usw. usw.)

Wir haben uns so auf unsere komfortablen Betten gefreut, und nun können wir schlecht schlafen. Einmal schreckte ich hoch, weil ganz in der Nähe „ein Bugstrahlruder lief“, aber es war nur die Toilettenspülung.

Das wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen alles bessern.

Ein Auto ist gekauft und wird heute abgeholt. Gestern wurden Waschmaschine und Wäschetrockner geliefert. Der Haushalt beginnt wieder zu funktionieren. Nur ein Festnetztelefon und Internetanschluss fehlt noch, wir haben in dem Tarifdschungel noch keinen Durchblick bekommen und konnten uns noch nicht entscheiden.

Unsere Reise, die drei Jahre und einen Monat gedauert hat, ist zu Ende. Wir sind beide gesund und mit vielen schönen Eindrücken und Erinnerungen zurückgekehrt. Das Sortieren der vielen Photos und vor allem das Schneiden der Videofilme wird viel Zeit in Anspruch nehmen, aber darauf freuen wir uns auch.

Auch unsere Thule hat die Fahrt ohne Blessuren überstanden. Wir werden unserem Schiff, das uns sicher und ziemlich komfortabel um die Welt begleitet hat, diesen Winter wieder ein überdachtes Winterlager bieten. Um die anstehenden Malerarbeiten (Aufbau) und Servicearbeiten im Maschinenraum in Ruhe und unabhängig vom Wetter durchführen zu können.

Vielleicht wird, wenn wir ein wenig mehr Zeit haben, noch ein Beitrag mit ein paar statistischen Daten folgen. Aber ansonsten geht dieser Blog mit diesem Beitrag zu Ende. Wir haben 120 000 Besucher auf unserer Seite gehabt, uns hat es Spaß gemacht und wir hoffen, wir haben Euch nicht zu oft gelangweilt.

Horup Hav, 25.8.2012, 06.30 Uhr
Wir sind am Dienstag den 21.8. mit der auflaufenden Tide von Cuxhaven die Elbe hoch bis in die Störgesegelt und haben dort kurz vor Wewelsfleth an der Schilfkante geankert. Nachdem der Lärm der nahen Schiffswerft zu Feierabend verebbte, haben wir die Ruhe dieser schönen Landschaft genossen.

Ruhe in der Stör

Die Gänse sammelten sich und übten schon ihren Formationsflug. Und riesige Schwärme von kleinen Vögeln, wir sind uns nicht sicher, was das für Vögel waren, flogen um uns herum und ließen sich immer wieder im Schilf neben uns nieder.

Am Mittwoch wollten wir mit dem ablaufenden Strom nur die paar Meilen zur Einfahrt in den Kanal machen. Aber es blies mit 6-7 Bft. aus West, der Strom lief mit ca. 2 kn aus Ost nach West und das ergab eine eklige Welle. Bis kurz vorm Atomkraftwerk konnten wir noch segeln, nur die letzten Meilen mussten wir Motoren. Wir fuhren ganz langsam, um kein Spritzwasser überzunehmen. Als wir vor dem Kanal ankamen, mussten wir lange warten. Etwa eine Stunde „segelten“ wir unter blanken Masten gegen den Strom und standen auf der Stelle. Wir waren froh, als wir endlich grünes Licht für die Einfahrt in die Schleuse erhielten.

Wir sind dann den Kanal bis in die Einfahrt zum Gieselau Kanal gefahren. Mit den Fahrrädern, die uns mein Bruder und seine Frau in Cuxhaven bis Kiel ausgeliehen haben, machten wir eine Rundfahrt entlang der Eider und durch diese fast menschenleere Landschaft. Nach einer ruhigen Nacht an dem Anleger vor der Schleuse in die Eider sind wir am nächsten Morgen zum letzten Stück durch den Nord-Ostsee-Kanal aufgebrochen. Die kleinen Schleusen in Kiel Holtenau, in denen normalerweise die Sportboote geschleust werden, sind zurzeit defekt und die Sportboote werden zusammen mit den großen Frachtern in den großen Schleusen geschleust. Wir hatten gehört, dass man sich deshalb auf lange Wartezeiten einstellen sollte. Tatsächlich sind wir dann so schnell, wie noch nie geschleust worden. Bei unserer Ankunft war das Schleusentor offen und die Lichter zeigten an, dass wir einlaufen durften. Als wir kurz vor der Einfahrt in die offene Schleuse standen, fing es an zu klingeln, und das Schleusent
or begann sich zu schließen. Und so schwammen wir schon nach 10 Minuten wieder in Ostseewasser!

Thule vor der Andromeda
Und als wir auf den Yachtanleger zuliefen, kam mir das Schiff, vor dem wir anlegen wollten, sehr bekannt vor: es war tatsächlich die ebenfalls bei Abeking und Rasmussen in den 30-er Jahren gebaute Spitzgatt-Gaffelketsch Andromeda. Ich kenne dieses Schiff bereits seit fast 50 Jahren, zunächst lag es in der Winterlagerhalle bei AuR, später haben wir zwei Mal den Anlauf gemacht, dieses wunderschöne Schiff zu kaufen. Das erste Mal zusammen mit 3 Freunden vor etwa 40 Jahren, das zweite Mal vor 7 Jahren, da entdeckten wir das Schiff in Rodby. Beide Versuche schlugen (zu unserem Glück, denn wir wären mit der Restauration wohl überfordert gewesen) fehl, aber wir sind froh, dass das Schiff nun wieder in tadellosem Zustand segelt. Wie wir von unserer Tochter erfuhren, soll es sogar seinen festen Liegeplatz in Flensburg in unserem ehemaligen Verein haben.

Gestern sind wir die vorletzte Etappe von Kiel nach Horup Hav gefahren. Auch auf dieser Etappe hatten wir mit dem Wind wenig Glück. Nachdem an den vorangegangenen zwei Tagen starker Westwind herrschte, wir aber im Kanal aus rechtlichen Gründen den Motor mitlaufen lassen mussten und den Wind deshalb nur eingeschränkt nutzen konnten, herrschte gestern Flaute. Und so mussten wir auch diese Etappe unter Motor zurücklegen. (Aber trotz der seit dem Verlassen der englischen Küste oftmals widrigen Winde haben wir immer noch 200 Liter des Diesels an Bord, den wir im Februar in Kapstadt getankt hatten!)

Nun liegen wir gegenüber von Horup Hav unter der Küste von Kegnaes. Gestern Abend haben wir ein letztes Mal an Bord gegrillt.
Wenn Ursel gleich ausgeschlafen hat, werden wir frühstücken und uns fertig machen zur allerletzten Etappe nach Flensburg. Wir wollen gegen 14.00 Uhr bei Niro Pe ankommen

Ankunft in Cuxhaven

Cuxhaven, 20.8.2012

Bevor wir Cuxhaven morgen wieder verlassen, will ich endlich die Eindrücke der letzten Tage festhalten.

Die Fahrt von Norderney nach Helgolandwäre ganz gut geworden, wären da nicht die Verkehrstrennungsgebiete. So konnten wir, nachdem wir in freiem Wasser waren, nicht auf unseren Kurs nach Helgoland einschwenken, sondern mussten zunächst etwa 20 sm gegen den Wind und eine ruppige See nach Osten laufen. Wir kamen nach einer Fahrt von 10 Stunden auf Helgoland an. Das erste Mal haben wir die Insel nicht aus SE, sondern aus SW angesteuert, und bei dem schönen Licht leuchtete der Rote Felsen.

Helgoland, Ansteuerung aus SW

Einen Abend waren wir in einer Kneipe und haben trotz der Wärme einen Eiergroggetrunken. Wir wollten wissen, ob der wirklich so gut schmeckt, wie ich es aus meiner Jugendzeit in Erinnerung hatte. Und wir können nun beide bestätigen, der sieht nicht nur gut aus, er schmeckt auch ganz lecker. Ist aber viel Alkohol drin, man sollte nur einen, höchsten zwei davon trinken, und nicht wie wir vor fast 40 Jahren drei oder vier.

Eiergrog, lecker!

Die Wanderung um die Insel war wieder einmal ein Genuss, Sonne satt und wenig Wind.

Gedränge auf dem Lummenfelsen

Lange Anna

Am Freitag bekamen wir Überraschungsbesuch, unsere Katrin und Björn kamen mit unserer Enkeltochter mit dem Seebäderschiff für einige Stunden zu Besuch. Und der Abschied fiel diesmal gar nicht schwer, denn wir sollten uns ja am nächsten Tag in Cuxhaven wieder sehen.

Liegen im Päckchen

Auf Helgoland liegt man längsseits an Schwimmstegen im Päckchen. (d.h., ein Boot legt jeweils am vorherigen an, man muss zum An Land gehen, über andere Boote steigen)

Da die Liegeplätze begrenzt sind, werden die Päckchen in der Saison ziemlich groß. Wir lagen bis Spätnachmittags als drittes und letztes Schiff im Päckchen. Gegen Abend legte dann einer nach dem anderen jeweils außen bei uns an. Wir hatten alle gewarnt, dass wir am Samstagmorgen um 07.00 Uhr ablegen würden. Aber das ist nun mal so auf Helgoland, und keiner beschwert sich.

Als wir am Samstagmorgen aus dem Niedergang schauten, hatten bei uns 9 (in Worten neun) Schiffe außen festgemacht, und alle mussten ihre Leinen lösen, um uns raus zu lassen. Ich ging also um 06.50 Uhr von Schiff zu Schiff und klopfte die Mannschaften wach. Und alle kamen ohne zu murren raus und bereiteten das Ablegen vor.

Aber dann ergab sich eine Verzögerung. Das letzte Schiff hatte erst um 03.00 Uhr angelegt. Und als der Skipper aus seinem Luk schaute um zu sehen, wer denn da so früh los wollte, sah er die Thule: der Skipper war Gunter, ein Freund von uns. Sein Sohn war vor 4 Jahren auf der Überführungsfahrt von New York mit dabei.

Gunter kam zu uns an Bord und wir hielten ein kleines Schwätzchen. Da aber keiner der anderen, die extra früh aufgestanden waren, ablegen konnte, mussten wir unsere Begrüßung schließlich doch beenden.

Die Überfahrt nach Cuxhaven war sehr ruhig, wir mussten zeitweise wegen Windmangel die Maschine mitlaufen lassen. Als wir etwas überpünktlich um 14.20 Uhr in Cuxhaven ankamen, erwarteten uns unsere Verwandten aus Delmenhorst und Gütersloh an der Einfahrt und bereiteten uns einen warmen Empfang. Und wir trauten unseren Augen nicht, als wir auf dem Steg Brigitte und Uwe von der Momo mit einem tollen Poster erkannten. Sie hatten den weiten Weg von Stuttgart auf sich genommen, um uns zu begrüßen!

Crews der Momo und Thule

und nun fahren Oma und Opa erst mal nicht wieder weg!

Nach einigen Stunden Klönschnack an Bord fuhren wir alle zum Grillen auf den Campingplatz, auf dem meine Geschwister und auch Katrin mit Ihrer Familie ihre Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile aufgebaut hatten. Es wurde ein schöner Abend.

Flaggenparade

Norderney, 13.08.2012

Ankern im Priel

Wir haben zwei Nächte in einem Priel hinter Norderney verbracht. In der Mitte zwischen der Insel und dem Festland. Wir waren ganz alleine. Die Einfahrt bei Hochwasser war spannend, aber bei Niedrigwasser konnten wir sehen, dass wir genau die Mitte des Priels getroffen hatten. Und dort war es selbst bei dem starken Ostwind (5 Bft.) ganz ruhig. Immer wieder tauchten die Köpfe von Seehunden neben uns auf, sie blickten ganz unaufgeregt zu uns herüber und tauchten dann wieder weg.

Sonnenuntergang hinter Norderney

Leuchtturm von Norderney

Wattwanderung

Gestern sind wir bei Niedrigwasser zwei Stunden übers Watt gewandert, das war mal etwas ganz anderes. Wunderschön.

mit dem Dinghy „an Land“

Mitten im Priel eine Untiefe

Watt, soweit das Auge reicht

Thule im „Zentrum“

der Skipper steckt im Sand fest

Dinghyanker

Und an einer Stelle fanden wir folgendes Teil: ein Blindgänger?

gefährlicher Blingänger?

Oder eine Übungsgranate? Sollten wir den Munitionsräumdienst informieren oder ist das Teil harmlos? Vielleicht kann uns ja jemand schlau machen.

Bergung aus Bequemlichkeit?

An einem Abend konnten wir ein Bergungsmanöver des Rettungskreuzers aus nächster Nähe beobachten. Eine Yacht war bei ablaufendem Wasser auf das Flach geraten und hatte die Rettungsstelle angerufen. Und die Retter kamen und haben eine halbe Stunde lang erfolglos versucht, die Yacht ins tiefe Wasser zu ziehen. Dann brachen sie das Manöver ab, liessen die Yacht alleine und fuhren zurück in den Hafen.

Wir fragten uns, was wohl passieren würde, wenn die Yacht ganz trocken fallen würde. Die Antwort: nichts. Es war nämlich ein Schiff mit Kimmkielen. Und die bleiben aufrecht stehen. Bleibt für uns die Frage, warum sie die  Retter gerufen haben. Wahrscheinlich wollten sie am Abend warm duschen, und das musste nun ausfallen.

Heute Morgen haben wir uns in den Yachthafen von Norderney verholt, morgen wollen wir eine Inselradrundfahrt machen und Mittwoch segeln wir nach Helgoland. Der Sommer ist ja nun endlich gekommen, es ist sonnig und fast warm. Da wollen wir die letzten Tage noch richtig genießen. Und wenn es wie vorhergesagt aus SE weht, könnte das noch mal ein schöner Segeltag werden.

Bewuchs am Unterwasserschiff

Thules Unterwasserschiff ist seit Kapstadt, also seit 6 Monaten, nicht mehr überholt worden. Vor allem die lange Liegezeit in den Häfen der Azoren hat den Bewuchs wohl stark anschwellen lassen. Jedenfalls haben wir, soweit wir das sehen können, jetzt einen 1-2 cm dicken grünen Pelz auf der Außenhaut. Und der lässt sich nicht mehr abschrubben.

Wir haben das an der abnehmenden Geschwindigkeit gemerkt, vor allem aber an der trägen Reaktion auf Ruderausschläge. Das Ruder selbst ist ebenfalls stark bewachsen und durch das raue Unterwasserschiff arbeitet es auch in einer stark behinderten Strömung. Das wirkt sich ganz besonders bei langsamen Geschwindigkeiten aus. Aber wir werden die letzten paar Seemeilen wohl damit leben müssen und die Saison geht ja auch bald zu Ende.